Dienstag, 21. Mai 2013

Henri Quatre - ein paar Portraits



Buchrücken
Einband: Hugo Steiner-Prag
Quelle: Propyläen Weltzgeschichte
in zehn Bänden, Bd. 5; München 1930
Noch ist es still im Colloquium, aber ich hoffe sehr, dass der ein oder andere inzwischen in Heinrich Mann, Die Jugend des Königs Henri Quatre, gelesen und vielleicht hier und dort ein Zitat aus dem ersten Kapitel, Die Pyrenäen, festgehalten hat. Samstag, am 1. Juni würde ich mich sehr freuen, viele Leser hier in diesem Forum zu treffen, die sich in die Unterredung einbrächten.


Die Heinrich Mann Gesellschaft hat sich dankenswerterweise die Mühe gemacht, alle lieferbaren Werke von Heinrich Mann in einer Bibliographie zu versammeln, darunter beispielsweise auch die Studienausgabe:
Heinrich Mann: Die Jugend des Königs Henri Quatre. Roman. 1991, 717 S., ISBN: 978-3-596-10118-4    14,95 €

Heinrich Mann: Die Vollendung des Königs Henri Quatre. Roman. Mit einem Nachwort von Hans Mayer und einem Materialienanhang, zusammengestellt von Peter-Paul Schneider. 1991, 1115 S., ISBN: 978-3-596-10119-1   16,95 €
Ich bestelle sie Ihnen gerne.

Ich weiss nicht, wie es Ihnen ging, aber ich habe nun schon wiederholte Male das Kapitel gelesen und fand es jedesmal anregend, hab mir hin und wieder Information hinzugezogen, wie beispielsweise den alten Band aus der Propyläen Weltgeschichte, weniger, um darin zu lesen, als dass ich zwecks Anschauung einige Portraits daraus kopieren könnte.

Unten ist zur Übersicht eine Karte und die historischen Daten, entnommen aus dem dtv Atlas Weltgeschichte, von Kinder, Hilgemann und Hergt, der ins Regal zu stellen lohnt. Er ist in 3. Auflage von 2010 lieferbar.

Hier, aus der Propyläen Weltgeschichte, sind also einige der Personen, um die es im ersten Kapitel geht.
Johannes Calvin
Johannes Calvin erscheint nicht wirklich, ist aber der Gründer der religiösen Strömung, die in Frankreich den Namen Hugenotten annahm. 
Die deutsche Hugenottengesellschaft erklärt die Herkunft der Bezeichnung:
"In der Regel wird der Name "Hugenotte" von dem deutschen Wort Eidgenossen abgeleitet (eiguenot). Diese 1520 in Genf entstandene Bezeichnung galt zunächst den frühen Anhängern der Reformation in der Stadt. Das negativ besetzte Wort sollte die Hugenotten als Parteigänger des Schweizer Reformators Calvin diskreditieren."


Gaspard de Coligny
* Henri II
Jeanne d'Albret
Katharina de Medici
Admiral Coligny führte die Hugenotten an. Ich erinnerte mich gleich an ihn aus Conrad Ferdinand Meyer, Das Amulett - eine Lektüre, die eigentlich erst später dran kommt, sozusagen; denn die Erzählung rankt sich um die Bartholomäusnacht, wie auch seine Ballade "Die Füße im Feuer", die sich auf die spätere Verfolgung der Hugenotten bezieht, die ihre Glaubensbrüder bis hierher nach Berlin und Brandenburg führte. Coligny ist jedenfalls ein eindrucksvoller Charakter. Heinrich Mann schreibt:
"Der König von Navarra sogar neigte den Kopf vor diesem alten Mann und damit auch vor der Partei, die er führte. Wenn andere sie nur benutzten ihres Vorteils wegen, dieser hatte die uneigennützige Strenge eines Märtyrers, das stand auf seiner heftigen und traurigen Stirn."
Dieser König von Navarra war Henri II, der Vater von Jeanne d'Albret, der Großvater vom kleinen Henri. Bildquelle hier ist Europeana. Von Henri d'Albret sagt Heinrich Mann:
"Der alte d’Albret war ein guter Katholik gewesen, aber ohne Einseitigkeit. Er hatte immer den Sinn dafür behalten, daß auch seine protestantischen Untertanen wieder Kinder zeugten, und diese wurden nützliche Arbeiter, bebauten die Felder, zahlten Abgaben, vermehrten den Reichtum des Landes und seines Herrn. Er ließ sie daher ruhig zur Predigt gehen, und seine Soldaten beschützten die Pastoren wie die Kapläne. Wahrscheinlich bedachte er auch, daß die wachsende Zahl dieser reformierten Protestanten, die sich Hugenotten nannten, seiner eigenen Selbständigkeit eher nützte als schadete, da der Hof in Paris entschieden zu katholisch war. Er selbst gehörte einfach unter die feudalen Herren, die von je das Ihre getan hatten, um den König von Frankreich nicht zu mächtig werden zu lassen. In neuester Zeit bedienten sie sich der Hugenotten, dieses frischen, jungen Glaubens, der den wahren Gott aus der Nähe kannte und dadurch nicht sanfter wurden."
dtv
  ***
Umschlag: Werner Rebhuhn
Rowohlt Ausgabe 1964
In dieser Rowohlt-Ausgabe die ich lese wird zwar die Übersetzung der Moralités, die jedes Kapitel beenden, angekündigt, fehlen dann aber. Darum folgt die erste, vom Ende des Kapitels Die Pyrenäen hier, in der Übersetzung von Helmut Bartuschek:
"So lernte der junge Henri vor der Zeit die Bosheit der Menschen kennen. Er hatte schon etwas davon geahnt nach so vielen wirren Eindrücken seines zarten Alters, das eine ununterbrochene Kette dunkler unvorhergesehener Ereignisse war. Aber als er seinen munteren Fluch «Ventre-Saint-Gris»* herausschmetterte – und das gar in dem Augenblicke, da ihm die ganze furchtbare Gefahr des Lebens unverhüllt vor Augen trat -, gab er damit dem Schicksal zu verstehen, daß er die Herausforderung annahm und daß er für alle Zeit sich seinen frühen Mut und seine angeborene heitere Laune bewahren werde.
    An jenem Tage entwuchs er der Kindheit."
* Ein von Henri Quatre erfundener und nur von ihm selbst verwendeter und mit ihm in die Geschichte eingegangener Stoßseufzer. Die wörtliche Übersetzung «Heiliger Graubauch» besagt so gut wie nichts. Ein deutsches Äquivalent wäre vielleicht «Heiliger Strohsack».

Donnerstag, 16. Mai 2013

Die Amnesty International Gruppe Schöneberg / Wilmersorf lädt ein


Plakat
zur Lesung zu Syrien

Thomas Schleissing - Niggemann liest
Geschichten des syrischen Autors Rafik Schami

Außerdem: aktuelle Informationen
und Texte von Bloggern zur Lage in Syrien

Dienstag, 11. Juni 2013, 19:30 Uhr
Schröersche Buchhandlung
Langenscheidtstraße 7
(U Bahnhof Kleistpark)
Hier gibt es Plakat und Handzettel zum Ausdrucken.

Damaskus
Frau
Das große Buch
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