Als Kind blätterte ich durch einen Band der schon lange vergriffenen roten Reihe des Verlags Langewiesche; es ging um Lipizzaner. Schwarz-Weiss-Photographien von der Vollkommenheit der Pferde, die Kleidung der Dresseure und ihre Miene, die zurechtgeputzten Pferde, die Architektur, die gefrorenen Sprünge und Figuren.
Etwa zur gleichen Zeit war aber ein anderes Buch mein Lieblingsbuch (von Albert Lamorisse): "Der weiße Hengst"! Darin stob ein wildes Pferd durch die ungezähmte Landschaft des Rhone-Deltas in der Camargue. Später ließ es Falco aufsitzen, ohne Zügel und Sattel, und stürmte mit ihm in die weißschäumenden Uferwellen. - Die Lipizzaner faszinierten mich, aber ich träumte und schwärmte von "Weissmähne".
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Beide Bücher sind lange schon vergriffen. Die Themen, Wildnis und Kultur, Natur und Dressur, tauchen aber in einem ganz neuen Buch wieder auf, das gerade im Verlag C. H. Beck (in deutscher Übersetzung von Gerd Busse und Gregor Seferens) erschienen ist: Frank Westerman, Das Schicksal der weißen Pferde (19,90 Euro).